Sieben Anzeichen, an denen du erkennst, ob eine Kooperation gut für dich ist
Heute möchte ich mal darüber sprechen, wie das mit Bloggern und Kooperationen so läuft. Warum? Weil es ein Thema ist, das mich schon länger umtreibt. Im Urlaub hatte ich Zeit zum Nachdenken. Was will ich mit meinem Blog? Und was nicht? Wo geht die Reise hin? Und wie gehe ich in Zukunft mit Kooperationen mit Marken um? Es erreichten mich in den drei Wochen sechs Anfragen – zwei davon waren wirklich super, die anderen vier waren meiner Meinung nach unseriös. Vier von sechs! Das hat mich ins Nachdenken gebracht. Warum ist das so? Und wie erkennt man, dass man lieber die Finger davon lassen sollte?
Es gibt viele Firmen, die es vorbildlich schaffen, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe anzubieten und das auch leben. Aber es gibt auch viele schwarze Schafe, die uns Bloggern den letzten Nerv rauben und den Ruf unserer redaktionellen Arbeit auf unseren Plattformen zerstören. Und auch wir Blogger haben mit Vorurteilen zu kämpfen, denn auch bei den Bloggern gibt es so einige, die einfach ALLES annehmen und somit das Vertrauen der Leser auf Dauer zerstören. So bekommt der Begriff „Influencer“ einen faden Beigeschmack.
Warum wollen Firmen Kooperationen?
Um sich darzustellen, um Produkte zu verkaufen, um Bilder für ihre Accounts in sozialen Netzwerken zu bekommen, um Reichweite zu generieren. An sich okay und verständlich, da können Blogger auch sicher eine tolle Plattform bieten. Aber es kommt auf das WIE und WAS an. Ich möchte euch heute mal einen Einblick geben, was hier alles so im Hintergrund läuft und mit was wir uns manchmal rumschlagen müssen. Teilweise sind Firmen richtig frech und merken es nicht mal. Oder es ist ihnen schlichtweg egal. Diesen Marken sollten wir Blogger keine Plattform bieten. Das ist zumindest nicht meine Vorstellung von Fairness und Zusammenarbeit.
Ko·ope·ra·ti·on
Kooperation ist das zweckgerichtete Zusammenwirken zweier oder mehrerer Lebewesen, Personen oder Systeme mit gemeinschaftlichen Zielen. (…) Kooperation führt häufig zum Nutzen für alle Beteiligten.
(Quelle: Wikipedia)
Im Grunde eine tolle Sache, so eine Kooperation. Wenn ich mal von mir ausgehe – ich betreibe meinen Blog privat und nicht hauptberuflich – kann ich eindeutig sagen, dass ich es mir nicht leisten kann, alle neuen Produkte zu kaufen, die ich auf dem Blog zeigen möchte. Ja, ich gebe auch Geld aus und kaufe mir Lacke und Nailart-Kram, aber auf Dauer klappt das einfach nicht, wenn man seinen Lesern gerne das Neueste zeigen möchte. Deshalb profitieren wir Blogger davon, dass uns Produkte zum Testen zugeschickt werden. Wir haben Content, wie das neudeutsch so schön heißt, und die Kooperationspartner haben eine Plattform, um ihr Produkt bekannt zu machen. Hier liegt jedoch der Knackpunkt. Denn Zusammenarbeit heißt nicht nur Nehmen, sondern auch Geben – ein Nutzen für alle Beteiligten – was einige Firmen wohl nicht auf dem Schirm haben. “Arbeitet doch mit Influencern, das kostet nichts und bringt Reichweite” – das ist ein Satz, der mir auf vielen Marketing-Blogs entgegen springt. Doch wie man es richtig macht, steht da nicht. Meist wird der Blogger als Mittel zum Zweck angepriesen und das impliziert schon, dass wir nur dafür benutzt werden sollen, um ein Produkt an den Mann oder an die Frau zu bringen. Da gibt es jedoch ein großes ABER: Denn es stellt sich die Frage, was denn die Unternehmen bereit sind, dafür zu geben. Stichworte sind Vertrauen, Kommunikation, Einbinden in Prozesse und der echte Wille, eine Partnerschaft einzugehen.
Wie erkennt man eine gute oder eine schlechte Kooperation?
Tja, gute Frage. Gar nicht so einfach, das herauszufinden. Ich bin früher öfter auf schlechte Kooperationen reingefallen, weil ich mich einfach über Anfragen gefreut habe. Und weil mein Blog klein war. Ich dachte “Ja, da werde ich wertgeschätzt, das ist doch toll”. Jedoch habe ich schnell gemerkt, dass es Unterschiede darin gibt, wie so eine Kooperation ablaufen kann.
Meist beginnt es mit einer E-Mail oder einer Nachricht auf Instagram: Hast du Lust, mit uns zu kooperieren? Da freut man sich natürlich erst mal. Aber erst auf den zweiten Blick offenbart sich, ob hinter der Anfrage eine ernsthafte Bereitschaft zur Zusammenarbeit steckt oder auch nicht. Denn wenn das nicht der Fall ist, werden Blogger gnadenlos ausgenutzt. Die Firmen investieren nur eine E-Mail und ein Paket mit dem entsprechenden Produkt. Der Blogger steckt Stunden an Arbeit in seinen Test, seine Bilder und den Blogpost. Was dann folgt? Nichts. Außer der Repost der Bilder auf Instagram, wenn man Glück hat, wird man verlinkt. Und das war’s dann. Tschüss Blogger, danke für die kostenlosen Bilder und die Werbung, die du für uns gemacht hast. Ätsch. Aber so sollte es nicht laufen. Das ist einfach nicht richtig. Als Blogger / Influencer – oder was auch immer – fühlt man sich einfach ausgenutzt. Die Arbeit wird nicht wertgeschätzt. Wir sind die Deppen. Wie erkennt man also diese schwarzen Schafe?
1. „Hallo lieber Blogger, dein Content ist sehr interessant“ – Massenmail vs. persönliche Ansprache
Schon mal gut, wenn die Firma deinen Namen kennt. Und in der entsprechenden E-Mail diesen auch als Anrede benutzt. Das kommt tatsächlich nicht so häufig vor. Sollten sie das geschafft haben, gibt’s schon mal den ersten Pluspunkt. Trotzdem verwenden dann viele einen vorgefertigten Text, der darauf schließen lässt, dass sie sich gar nicht mit einem auseinander gesetzt haben. Ist das denn so schwer? Mal auf den Blog gehen und die „über mich“ Seite aufrufen, die Beiträge lesen und dann etwas Persönliches schreiben. Manchmal erkennt man schon an der Formatierung der Mail, welcher Teil an alle Blogger geht und was per Hand dazu getippt wurde. Professionell sieht anders aus. Da merkt man, dass es sich hier um ein „abgrasen“ handelt und alle über einen Kamm geschert werden. Zumindest erweckt es bei mir diesen Eindruck. Schlimm wird es, wenn man jeden Monat die selbe Mail bekommt, obwohl man schon tausendmal abgesagt hat. Wenn Firmen nicht locker lassen und zum absoluten Nerv-Faktor werden, weil Mitarbeiter A nicht weiß, was Mitarbeiter B so für E-Mails schickt. Besonders bei den China-Shops fällt mir das negativ auf, aber auch bei europäischen Anbietern habe ich das schon erlebt.
Achtet auf eine persönliche Ansprache. Wirklich persönlich. Gut ist es, wenn es einen festen Ansprechpartner gibt, der sich auch erst Mal vorstellt und dich auch mal nach DEINEN Vorstellungen zu einer Kooperation fragt. Der interessiert ist an Kommunikation und deinen Ideen und Wünschen. Der deine Fragen beantwortet und sich ernsthaft mit dir und deinem Blog auseinandersetzt. Dabei gibt es klare Absprachen und Regeln, die man GEMEINSAM festlegt. Schön ist es auch, wenn der Partner dann nach einer Kooperation nachfragt, wie man es dann fand und ob es irgendwo Verbesserungspotenzial gibt. Einen besonders schönen Fall hatte ich, als mir nach der ersten Anfrage-Mail ein Telefonat mit meinem festen Ansprechpartner angeboten wurde, um sich besser kennenzulernen – DAS war persönlich. Wenn man als Firma von der Arbeit der Blogger profitieren will, muss man eben Zeit und Energie in eine gute Kommunikation investieren. Das ist zumindest das, was ich von einer guten Kooperation erwarte.
2. „Können Sie meinen Online-Shop bewerben?“ – Gießkannenprinzip vs. gezielte Inhalte
Interessant wird es, wenn das Thema der Kooperation völlig verfehlt wird. So bekam ich schon Anfragen für die abstrusesten Dinge. Von Pedikürewerkzeug, Schmuck, Brautmode, Videospiele, sogar Verpackungsmaterial und Autoteile – bis hin zur undefinierten Anfrage von Agenturen und Vermittlern, die wissen wollen, welchen Content und welche Links sie bei mir platzieren und kaufen können. Dabei erfährt man in den Mails noch nicht mal, um welchen „Kunden“ es geht und was das Thema ist. Diese Anfragen von Marketing- und Content-Agenturen häufen sich derzeit immer mehr. Aber wie soll ich denn als Blogger authentisch sein, wenn ich Inhalte kombiniere, die nicht zusammen passen? Oder wenn ich Inhalte erstellen soll und nicht mal einen direkten Kontakt zur Firma habe, für die der Artikel ist? Da wären wir wieder beim Thema Kommunikation.
Gut läuft es, wenn ich das Gefühl habe, das Thema passt zu meinem Blog. Mir fällt sofort eine Idee dazu ein und ich habe Lust, das auch umzusetzen. Oder ich bin einfach selbst neugierig auf das Produkt. Da hilft mir einfach mein Bauchgefühl. Eine neue Marke, die z.B. mit guten Inhaltsstoffen wirbt. Oder ein neuartiges Produkt, das hilft, das Lackieren zu erleichtern. Oder oder oder. Gute Beispiele gibt es zum Glück genug.
3. „Kann ich einen Do-Follow-Link platzieren?“ – unlauterer Wettbewerb vs. Fairness
Anfragen für sog. „Do-Follow-Links“ sind ein absolutes NoGo. Damit steigern Firmen ihr Ranking bei Google und das ist wettbewerbsrechtlich nicht erlaubt. Google mag Seiten, die Verlinkungen auf anderen Seiten haben, da sie dann als wertvoller eingestuft werden. Da sich viele diese Backlinks kaufen, soll das mit einem Zusatz „No Follow“ im HTML der Links verhindert werden. Dann ignoriert der Google-Bot den Backlink und zählt ihn nicht. Wer solche Anfragen stellt, schießt sich ins Aus. Denn meine Blog-Seite ist nicht dazu da, anderen zu höherem Ranking zu verhelfen. Solche Anfragen sind absolut unseriös. Im besten Fall kommt dieses Thema einfach nicht zur Sprache. Denn dann geht es um Inhalte und nicht um Ranking. Verkauft eure Seite nicht an solche Leute. Bitte.
4. „Können Sie unseren Text veröffentlichen?“ – Public Relations vs. individuelle Inhalte
Bei mir (ich spreche da wirklich von einer persönlichen Ansicht, es gibt auch Blogs, bei denen es anders läuft) ist es so, dass ich alle Beiträge selbst schreibe. Oft werde ich jedoch gefragt, ob ich nicht einen vorgefertigten Text posten würde. Natürlich gegen Geld. Und dann natürlich noch ein Do-Follow-Link. Nein, das kommt für mich nicht in Frage – hier muss aber jeder selbst wissen, wie er das handhaben will. Ich gebe mal zu bedenken, dass jeder Blog (im Idealfall) von seiner Individualität lebt. Und wenn plötzlich Sprache, Thema und Co. von einer anderen Person vorgegeben wird, wie individuell ist das dann noch? Abgesehen davon findet Google doppelten Content – also gleicher Text auf unterschiedlichen Seiten – total doof und straft es mit schlechtem Ranking.
5. „Können Sie mir Ihr MediaKit schicken?“ – Reichweite vs. Persönlichkeit
Schon mal das Wort „MediaKit“ gehört? Im Grunde ist das eine Zusammenstellung deiner Blog-Zahlen. Follower, Beitragsklicks, Seitenaufrufe. An sich ganz interessant, das zu verfolgen. Wenn eine Firma erst Mal nur das MediaKit haben will und sonst nichts (keine Info, worum es geht, wie sie aufmerksam geworden sind, etc.), schließe ich daraus, dass es darum geht, ob ich genug Reichweite habe, um für eine Kooperation überhaupt in Frage zu kommen. Und das geht mir gegen den Strich. Was ist mit den anderen Dingen, die mich ausmachen? Ja, Reichweite ist wichtig – aber ich möchte nicht darauf reduziert werden. Ich habe einen bestimmten Stil, eine gewisse Art, die Dinge zu betrachten. Das macht mich aus, das unterscheidet mich von anderen Blogs – das ist meine Persönlichkeit. Wenn das bei einer Zusammenarbeit so gar nicht zählt, ist das einfach traurig.
6. „So wie auf dieser Vorlage, am besten in zwei Tagen, bitte“ – feste Vorgaben vs. eigene Gestaltung
Und da sind wir auch schon beim nächsten Thema: Vorgaben. Das Bild soll so oder so aussehen, die und die Pose bitte und dann Abgabe bis zum Termin XY. Und am besten noch „Schreibe nichts Negatives über das Produkt“. Das habe ich alles schon erlebt. Leute, das geht einfach nicht. Ich kann mir einfach nicht vorschreiben lassen, was ich wie fotografiere, wie ich das Produkt zu finden habe und wann ich mich zum Bloggen hinsetze. Ich blogge privat! Meine Zeiteinteilung für den Blog hängt von meinem Privatleben ab, das im Zweifel IMMER Vorrang hat. Wenn ihr, liebe Firmen, solche Vorgaben macht, dann zählt das streng genommen auch zu unlauterem Wettbewerb. Wenn ihr ganz bestimmte Bilder wollt, dann holt euch einen Fotografen oder eine Agentur. Und ja, das kostet dann Geld, das viele nicht ausgeben wollen. Blogger sind da eine günstige Alternative – die kosten ja nix. Anders sieht die Sache aus, wenn von einer Vergütung die Rede ist. Dann ist das ein ganz anderer Schuh. Aber wenn es nur ein kostenloser Nagellack ist, den ich dafür als Gegenleistung erhalte – was habe ich dann davon, mich von Firmen in eine Form pressen zu lassen, die mir nicht entspricht? Rein gar nichts. Ich bin nur im Stress, weil ich den Abgabeterminen hinterher renne und verbiege mich im wahrsten Sinne des Wortes mit Handposen, die mir fremd sind. Da sind wir wieder beim Thema Geben und Nehmen – ich habe nur Stress, das Unternehmen freut sich über billiges Fotomaterial.
Gut läuft es dann, wenn die Firma das Produkt unverbindlich schickt. Das gibt mir gleich ein freieres Gefühl. Ich muss mich nicht stressen und bin nur mir selbst verpflichtet. Ich bekomme das Produkt und kann selbst entscheiden, ob ich es überhaupt posten will, ob ich positiv oder negativ darüber berichte, wie ich meine Fotos mache und wann der Beitrag online geht. Und wenn dabei auch noch gut kommuniziert wird – perfekt. Dann fühle ich mich auch ernst genommen. Gut läuft es auch, wenn offen über eine Vergütung gesprochen wird, es dabei aber hauptsächlich um die Nutzung der Bilder geht und nicht um den Inhalt des Beitrages.
7. „Bitte keine Kennzeichnung“ – Werbung vs. Werbung
Als ich das mal in einer Anfrage gelesen habe, war ich ehrlich gesagt schockiert: „Bitte kennzeichnen Sie den Post nicht als Werbung“. Bitte was? Ist das euer Ernst? Soll ich lügen? Meine Leser haben doch das Recht zu erfahren, wie ich zu dem Produkt gekommen bin und wie die Kooperation aussieht. Also, ob es eine kostenlose Produktzusendung ist oder ich mir das Produkt selbst gekauft habe. Früher habe ich nicht so oft gekennzeichnet (also am Beginn eines Beitrages „WERBUNG“ geschrieben), aber es war zumindest im Text ersichtlich, wie ich an das Produkt gekommen bin. Das war vor den neuen Gesetzten zur Kennzeichnungspflicht. Mit der neuen Kennzeichnung wird es (hoffentlich) transparenter, ich schreibe oben WERBUNG und unten im Beitrag steht dann, welche Zusammenarbeit da genau stattfindet. So handhabe ich das. Da der Grad zwischen redaktionellem Beitrag und Werbung schmal ist, gehe ich auf Nummer sicher und kennzeichne alles. Zumal auch fast alle Produkte auf dem Blog durch Kooperationen zu mir finden. Falls euch mal jemand auffordert, den Beitrag NICHT zu kennzeichnen, könnt ihr die Kooperation guten Gewissens absagen. Diese Lüge ist kein Nagellack der Welt wert.
Mein Fazit zum Thema
Kooperationen sind eine tolle Sache. Und dabei bleibe ich auch. Sie ermöglichen mir, euch viele verschiedene Marken vorzustellen, Produkte zu testen und meinem Hobby nachzugehen, ohne arm zu werden. Ja, das muss man mal so sagen. Und wenn etwas wirklich gut ist und ich davon überzeugt bin, sage ich das auch gerne in meinen Beiträgen. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Firma / die Marke sich auch mit MIR identifiziert – nicht nur anders herum. Wenn ich jemanden als Gegenüber habe, mit dem ich auf Augenhöhe bin. Und vor allem, wenn ICH als Blogger auch etwas davon habe. Nicht nur einen kostenlosen Nagellack und viel Arbeit. Dann ist für mich eine Kooperation wirklich toll. Und für euch natürlich auch.
Ich habe keine Lust mehr, mich ausnutzen zu lassen und nur als Content-Maschine oder ausschließlich als kostenloser Bilderlieferant zu fungieren. Ich habe keine Lust mehr auf Anfragen, die eigentlich nur ein Witz sind. Ich bin da mittlerweile auch strikt – solche einseitigen Beziehungen will ich nicht. Ich sage mehr ab, als ich annehme und das tut mir gut. Und egal, ob ich mir das „leisten“ kann, eine Kooperation abzusagen, oder nicht – ich verbiege mich nicht und das ist mir wichtiger als viele Kooperationen zu haben oder Produkte geschickt zu bekommen.
Mein Tipp für Blogger und Blog-Leser
Wenn ihr einen Blog habt und Anfragen bekommt, kann ich euch nur raten, genau hinzusehen. Fragt nach, kommuniziert – so könnt ihr leicht feststellen, ob der Gegenüber euch ernst nimmt. Bitte verkauft eure Seite nicht an Firmen, die euch nur als Plattform ausnutzen wollen. Das nützt am Ende niemandem, außer dem Geldbeutel dieser Unternehmen. Hört auf euren Bauch. Was passt zu mir? Worauf habe ich Lust? Macht mir das Spaß? Nur so könnt ihr euch eure Authentizität bewahren und euren Lesern etwas Echtes bieten. Wichtig finde ich auch, dass ihr für euch sagen könnt „Ja, diese Kooperation nützt auch mir“ – sei es, dass ihr einfach Spaß an der Sache habt, sei es, dass ihr durch die Zusammenarbeit neue Leser für den Blog gewinnt. Oder euer Ziel ist neuer Content auf dem Blog. Hauptsache, es nützt auch EUCH.
Und wenn ihr Leser seid, dann lest genau hin. Wenn ihr aufgrund eines Beitrages etwas kaufen wollt, schaut euch unbedingt mehrere Meinungen an. Verlasst euch nicht nur auf eine einzige Lobpreisung. Wenn ihr euch unsicher seid, fragt beim Blogger nach. Dann könnt ihr an der Antwort sehen, wie sehr sich derjenige wirklich mit dem Produkt auseinander gesetzt hat. Mir ist das wichtig, auch das mal zu erwähnen – denn ich bin hier ja auch nicht der Online-Shopping-Kanal.
So. Das musste mal raus. Und ich bin sehr gespannt, was ihr zu diesem Thema zu sagen habt. Ob als Leser oder als Blogger – wie seht ihr das Thema Kooperation? Was stört euch? Was findet ihr gut? Schreibt mir gern unten in die Kommentare, ich freue mich sehr auf eure Erfahrungen!
(Bilder: PIXABAY)
14 Kommentare.
Ach liebe Steffi. Sehr gut formuliert, sehr wahr. (leider manchmal)
Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen mehr abzulehnen als anzunehmen. Ich habe dabei ein richtig gutes Gefühl. Es ist doch viel schöner, wenn man eine langfristige Kooperation hat. Wenn die bisherige Arbeit so gut angekommen ist dass man nochmal und nochmal angefragt wird.
Für manche scheint man doch nur das kostenlose Arbeitstier zu sein und das geht mir gegen den Strich. Bei einigen Kooperationen musste ich das leider im Nachhinein lernen, aber besser spät als nie. Nicht wahr?
Danke, Laura! Ja, es war mir mal ein Bedürfnis, hier darüber zu sprechen. Mir tut das auch sehr gut – ich habe ja auch gar nicht für alles Zeit. Und wenn dann jemand meine wenige Zeit für eine Kooperation möchte, dann sollte es auch etwas Besonderes sein, bzw. mir auch was bringen. Ich habe auch schon viel durch schlechte Kooperation lernen müssen – aber nun habe ich eben auch ein besseres Gefühl dafür, was mir und meinem Blog gut tut. Danke für deine Meinung!
Du schreibst da viel wahres liebe Steffi.
Allerdings sehe ich als kleine Instagrammerin auch die andere Seite: Ich kann mir bei einer Marke, die ich mag Produkte aussuchen, die ich vielleicht auch sonst so gekauft hätte oder zumindest ausprobieren möchte.
Dafür nehme ich auch eine nicht so persönliche Ansprache oder anderweitige “Nachteile” in Kauf.
Das ist natürlich ein schmaler Grat und bei einigen Mädels habe ich auch den Eindruck “Hauptsache kostenlose PR-Sample!”. Daher entsteht ja auch leider bei vielen Firmen der Eindruck, dass sie ja früher oder später schon genug Dumme finden, die die Kooperation eingehen.
Eine weitere Variante der Kooperationsanfragen ist: Produkt über Amazon (oder einem anderen großen Shop) kaufen, das Geld zurück erstattet bekommen und eine positive Review auf Instagram und Amazon schreiben. Und dort natürlich nicht erwähnen, dass die Produkte ein PR Sample sind, immerhin wurden sie ja von mir gekauft. DAS finde ich momentan eine sehr grassierende und besonders abstossende Masche. Das das Betrug ist weil man eine gekaufte Bewertung auf Amazon schreibt, ist scheinbar den wenigsten bewusst.
Na jaaaa … das meine ich ja damit, dass man sich selbst darüber bewusst werden sollte, was einem etwas bringt – wo der Nutzen für einen ist. Und wenn du klar sagst, ich könnte mir die Produkte sonst nicht leisten, dann hast du ja einen guten Grund, die Kooperation anzunehmen. Dann hast du etwas davon.
Stimmt, viele Firmen spielen darauf, dass sich schon jemand findet, der es umsonst macht – aber am Ende entscheidet doch hoffentlich die Qualität. Ich hatte auch schon mal diesen Fall mit den Amazon-Bewertungen und finde es wirklich schade, dass Firmen zu solchen Mitteln greifen. Dann haben sie scheinbar kein Vetrauen in ihre Produkte. Denn ist ein Produkt wirklich gut, kommen die positiven Bewertungen doch von alleine, oder?! Das bringt mich dann aber auch dazu, nicht jeder Amazon-Bewertung Glauben zu schenken. Schade eigentich.
Ein wirklich toller Beitrag. Du bringst die Sache auf den Punkt.
Danke Denise, das freut mich! Ich wünsche mir einfach, dass mehr Menschen darüber nachdenken, BEVOR sie eine Kooperation annehmen. Vielleicht kann ich ja bei einigen einen Denkanstoß erreichen.
Amen, liebe Steffi.
Da steckt viel Wahres in deinem Blogpost. Es gibt ja zum Glück einige nette Firmen, mit denen man gerne kooperiert, aber leider auch einige schwarze Schafe. Oder eben solche, die dann sang- und klanglos einfach längere Beziehungen beenden, ohne ein Wort zu sagen. Das ist auch nicht so nett.
JA, unbedingt – es gibt ja auch sehr viele, die es toll machen! Zum Glück. Deshalb ist es auch (für mich) ein Leichtes, die schwarzen Schafe links liegen zu lassen. Bzw. nach einer missglückten Kooperation danach die Finger davon zu lassen. Ich freue mich immer sehr, dass ich mich da auch mit euch so austauschen kann – das hilft ungemein. Das jemand die Kooperation einfach so ohne “Verabschiedung” oder so beendet hat, habe ich leider auch schon erlebt. Da wären wir wieder beim Thema Kommunikation 😉 Danke, Yps, für deine Meinung.
Wieder ein sehr toller Beitrag. Ich bin ja noch ziemlich klein mit meinem Instagram account und habe noch keine Anfragen bekommen(was auch gar nicht mein Hauptziel ist). Aber nun weiß ich wenigstens auf was ich achten sollte ☺️ Ich finde es schade,dass einige Firmen ihre Kunden so über den Tisch ziehen und einige Blogger das tatsächlich noch unterstützen.
Dankeschön, das freut mich. Vielleicht bekommst du ja bald eine Anfrage – dann bist du jetzt gedanklich vorbereitet 😉 Bzw. kannst dir überlegen, was du dazu für eine Einstellung hast. Meine Meinung ist ja nicht für alle gültig – aber so kann man sich selbst ein wenig besser dazu positionieren, finde ich.
Viele wissen leider gar nicht, was da so bei Firmen und Bloggern im Hintergrund läuft – da sähen manche Unternehmen ganz schön alt aus, wenn man das mal auf den Tisch bringen würde 😉
Liebe Steffi,
vielen Dank für deine ehrlichen Worte.
Für mich als winziges Licht in der unendlichen Menge an instanailartmensch ist es tatsächlich unglaublich aufregend überhaupt eine Anfrage zu einer Mini-Kooperation zu bekommen. Das erste Mal hab ich mich tatsächlich auf etwas eingelassen, dass ich mir unter anderen Umständen nie gekauft hätte…Gellack. Über Amazon selbst bestellt. Das Geld wurde mir im Voraus erstattet. Und natürlich habe ich brav meine Pflichten erfüllt und nicht nur ein paar Beiträge bei Insta gemacht, sondern auch eine Bewertung bei Amazon.
Das würde ich heute aus mehreren Gründen nicht mehr so machen und eine zweite Anfrage dieser Firma habe ich dankend abgelehnt. Und ich war und bin damit sehr glücklich.
Im Moment sind es noch so wenige, dass ich zum Glück noch wenig Erfahrung mit schwarzen Schafen habe. Und über graue Schafe, die sich vielleicht nicht so viel Mühe geben bei der Kommunikation oä, kann ich zumindest aktuell hinwegsehen.
Liebe Katrin, danke für deinen ehrlichen Kommentar – mir ist das so in der Art am Anfang auch passiert! Aber ich habe daraus gelernt, so wie du ja auch jetzt sagst, dass du es nicht noch mal so machen würdest. Ich finde es halt einfach dreist, Leute so auszunutzen – und dann noch eine positive Bewertung kassieren. Handhabe das, wie du willst – aber lasse dich nicht ausnutzen – schau immer danach, dass es DIR damit gut geht. Ich denke, das ist das Wichtigste.
Ich finde es als Leser, somit Endverbraucher, schön mal ehrliche Worte zu lesen. Ich habe viele Blogs aufgehört zu besuchen weil man gemerkt hat, dass es nur noch um die Werbung ging. Man verliert das Vertrauen bzw. den gemeinsamen Nenner: Nämlich Spaß an der Sache für das ihr euch die Arbeit mit dem Blog und somit „unserem“ Hobby macht. Ich bin Dankbar auf Blogs die eine oder andere Technik erklärt und diese dadurch erlernt zu haben (oder mal bestätigt zu bekommen, dass es Fehlschläge auch bei Profis gibt). Somit mehr als in Ordnung und Fair, dass ihr das mit Kooperation tragen könnt. Umso Trauriger ist es wenn durch die Flutwelle der Kooperationen eigentlich euer Lebenswerk zerstört wird. Natürlich fällt es auf wenn viele das selbe Hypen und dabei nie ein Wort der Kritik verlieren. Es ist dann alleine das persönliche wie der Lack blutet aus, deckt erst nach x Schichten oder braucht ewig bis er trocknet wo man sich einfach freut mal ehrliche Werbung zu hören. Das stachelt mich dann auch wieder an, einen Lack aus einer Serie zu kaufen den man gar nicht auf dem Radar hatte weil durch ehrliche Meinung und geilen Swatch dieser interessant wurde wo der ursprüngliche Traumlack versagt hat. Somit DANKE! Danke für den Blog und die guten Beiträge! Marianne
Kennst du dich damit aus, wie es aussieht, wenn man nach Kooperationen seinen Blog ganz schließen möchte? Also man wurde vor Jahren für Kooperationen bezahlt (damals hat man aber als Anfänger noch keine richtigen “Verträge” abgeschlossen…) und jetzt will man den Blog dichtmachen. Kann ich das dann einfach so? Früher habe ich keine festen Vertragslaufzeiten festgelegt.. Liebe Grüße